Die Autoren haben Unterschiede im Verlauf der Nachgeburtsperiode nach postpartaler Akupunktur des Foramens inductorium viscerum, R16 (huangshu) (AT) im Vergleich zur prophylaktischen Oxytocingabe untersucht. Dazu wurde bei 262 Gebärenden unmittelbar nach der Geburt der Akupunkt R16 genadelt, eine Vergleichsgruppe von 270 Frauen erhielt unmittelbar nach der Geburt intravenös 3 I.E. Syntocinon und bei einer Kontrollgruppe mit 265 Frauen, bei denen keine Zeichen einer verstärkten postpartalen Blutung aufgetreten waren, wurde auf jegliche Massnahmen verzichtet. Nach AT konnte die mittlere Plazentalösungszeit (12,2 +/- 7,3 min) gegenüber der Syntocinongruppe (14,3 +/- 8,6 min) und der nichtbehandelten Gruppe (14,6 +/- 8,8 min) schwach signifikant verkürzt werden (p<0,04 im t-Test). Der mittlere Blutverlust lag nach AT (256 +/- 74 ml) signifikant niedriger als in der Syntocinongruppe (318 +/- 187 ml) und der Vergleichsgruppe (325 +/- 192 ml). Häufig wird befürchtet, dass durch die AT die Plazenta schnell gelöst wird und, weil gleichzeitig die Gebärmutter kontrahiert, nur unvollständig gewonnen werden kann. Dies wurde im Rahmen der Studie nicht beobachtet. Vorgehensweise und Stichtechnik der Akupunktur werden genau geschildert
Autor: Römer, A., Weigel, M.; Melchert, F.
Journal: Römer et al.: Akupunkturtherapie in Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Stuttgart, 1998, S.128-130, deutsch