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Einfluss von antenataler Akupunktur auf Doppler-sonographische und psychometrische Parameter

Zusammenfassung

Fragestellung
Akupunktur als nicht evidenzbasierte Therapieform findet weit verbreitet Anwendung. Bisher haben nur wenige Studien die Auswirkung dieser Methode auf klassische geburtshilfliche Überwachungsparameter untersucht. Ziel der vorliegenden Untersuchung war, an definierten Akupunkturpunkten die Wirkung dieser Methode auf die Doppler-Sonographie und deren psychologische Wirkung zu überprüfen.

Material und Methodik
An der Frauenklinik der MH Hannover wurden 61 Low-risk-Einlingsschwangere zwischen der 30 + 0 und 39 + 6 SSW durch denselben Untersucher am Punkt LG 20 und Magen 36 beidseits akupunktiert. Vor und nach der Akupunktur erfolgte die Doppler-sonographische Darstellung der A. umbilicalis sowie anschließend die Einschätzung der Akupunkturwirkung. Überprüfte Outcomeparameter waren RI und PI der A. umbilicalis sowie die psychometrischen Ergebnisse der durchgeführten Befragung.

Ergebnisse
Für die Doppler-Indizes zeigte sich im Vergleich vor und nach Akupunktur eine statistisch signifikante Änderung hin zu einer gesteigerten Perfusion. Hinsichtlich der subjektiven Bewertung fand die Methode großen Zuspruch.

Schlussfolgerung
Die antenatale Akupunktur als Reflextherapie scheint bei hoher subjektiver Akzeptanz durch die Schwangeren einen mit den klassischen Doppler-Indizes messbaren Einfluss auf die fetale Zirkulation zu besitzen. Die Akupunkturwirkung scheint damit nicht nur eine psychologische, sondern zumindest kurzfristig auch somatische Wirkung zu besitzen. Weitere schulmedizinische Parameter und Akupunkturpunkte sollten hierzu überprüft und die Dauer der nachgewiesenen Wirkung ermittelt werden.

ABSTRACT

Purpose
Acupuncture is widely used although there is little evidence to support it. Few studies have investigated the effect of acupuncture on classical obstetrical surveillance parameters. We prospectively studied the effects of acupuncture on Doppler sonographic and psychometric indices.

Methods
A total of 61 gravidas with uncomplicated singleton pregnancies underwent acupuncture at GV 20 and ST 36 bilaterally by the same investigator between 30 + 0 and 39 + 6 weeks‘ gestation. Doppler sonography of the umbilical artery (RI and PI) and subjective maternal assessment (psychometric results) were recorded.

Results
Doppler indices of fetal perfusion were increased significantly after acupuncture. Acupuncture was well accepted by the subjects.

Conclusion
Antenatal accupuncture is well accepted by pregnant women and appears to have a measurable effect on the fetal circulation. Acupuncture appears to have a psychologic and short-term somatic effect. Other established surveillance parameters and different acupoints deserve further study to elucidate the underlying interaction and the duration of the effect.

Authors: Scharf 1 , I. Staboulidou 1 , M. Wüstemann 1 , C. Sohn 1, 1Abteilung I für Geburtshilfe, Pränatalmedizin und allgemeine Gynäkologie (Direktor: Prof. Dr. med. C. Sohn) Frauenklinik der Med. Hochschule Hannover im Oststadt-Krankenhaus, Hannover

Quelle: www.thieme-connect.de

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