Eine echte Akupunktur verändert bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom die Verarbeitung von Nervenimpulsen im somatosensorischen Cortex des Gehirns. Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie in Brain (2017; doi: 10.1093/brain/awx015).
Die Forscher untersuchten 80 Patenten im Durchschnittsalter von 49 Jahren mit Karpaltunnelsyndrom. Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste erhielt eine Elektro-Akupunktur an der betroffenen Hand, die zweite eine Elektro-Akupunktur an Knöchel und Ferse des gegenüberliegenden Beines und die dritte eine Schein-Elektroakupunktur an der betroffenen Hand – mit Nadeln, die nur in die Haut drückten und nicht stachen und keinen elektrischen Impuls übertrugen.
Die Therapie dauert acht Wochen, in denen es 16 Behandlungs-Sitzungen gab. Die Patienten wurden vor und nach der Therapie sowie bei einer Nachuntersuchung nach drei Monaten befragt. Direkt nach der Behandlung berichteten die Patienten in allen drei Gruppen, ihre Symptome, also Schmerzen und Taubheitsgefühle, seien zurückgegangen. Beide Akupunktur-Formen hatten also geholfen.
Physiologische Veränderungen an Hand und Gehirn
Allerdings gab es deutliche Unterschiede in Hinsicht auf physiologische Veränderungen. Die reale Akupunktur an der betroffenen Hand führte zu einer verbesserten Reizweiterleitung am betroffenen Handgelenk – die Blutversorgung der peripheren Nerven wurde verbessert – und zu Veränderungen im Gehirn, einer verbesserten Signalweiterleitung im somatosensorischen Kortex. Wobei erstaunlicherweise auch die echte Akupunktur des gegenüberliegenden Knöchels eine Wirkung erzielte. Bei der Schein-Akupunktur gab es diese Veränderungen nicht. Auch hielt der Placebo-Effekt nicht an, während die echte Akupunktur noch nach drei Monaten lindernd wirkte.