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Elektroakupunktur gegen Kniearthrose – viel hilft mehr

Effektivere Linderung der Gelenkbeschwerden durch eine intensive Elektroakupunkturbehandlung

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweit etwa 10 % der über 60-Jährigen an Arthrose. Eine Heilung dieser degenerativen Gelenkerkrankung ist bisher nicht möglich, jedoch gibt es durchaus Möglichkeiten die Symptome wie Schmerz und Gelenksteifigkeit zu lindern. Patienten wünschen sich verständlicherweise eine Behandlung möglichst frei von Nebenwirkungen. Elektroakupunktur stellt dabei eine gute Alternative zur medikamentösen Behandlung dar.

Inwieweit die Reizstärke (Stromstärke) an den gesetzten Akupunkturnadeln einen Einfluss auf den Therapieerfolg hat, wurde jüngst an der Shanghai Traditional Medicine University untersucht [1]. Patienten mit Kniegelenksarthrose vom Schweregrad II bzw. III der Kellgren-Klassifikation wurden randomisiert in zwei Behandlungsgruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt Elektroakupunktur niedriger Intensität im Bereich von 2-2,5 mA, während bei Gruppe 2 die Stromstärke mit 5-6 mA im Bereich der Schmerztoleranzgrenze der Patienten lag. In beiden Gruppen erfolgte die Behandlung in den ersten beiden Wochen der 4-wöchigen Studie an fünf aufeinander folgenden Tagen mit zwei nachfolgenden behandlungsfreien Tagen. Danach wurden die Studienteilnehmer lediglich dreimal pro Woche, jeden zweiten oder dritten Tag behandelt. Während der gesamten Studiendauer erhielten die Teilnehmer begleitend 30 mg/Tag Etoricoxib, ein schmerzlinderndes Antirheumatikum.

Beide Gruppen profitierten von der Elektroakupunkturbehandlung hinsichtlich Schmerz, Gelenksteifigkeit und Gelenkfunktion. Letztere Messparameter waren in der Gruppe mit hoher Behandlungsintensität jedoch signifikant besser als in der Vergleichsgruppe.
Auch in Bezug auf die ebenfalls untersuchten Entzündungs- und Apelinwerte im Plasma der Patienten zeigten sich zum Teil statistisch signifikante Unterschiede. Während der IL-1β-Wert sich durch die Behandlung nicht veränderte, waren sowohl TNFα als auch Apelin in beiden Gruppen nach der Behandlungsphase signifikant niedriger. Der IL-6-Wert war ausschließlich in der Gruppe mit höherer Behandlungsintensität stark reduziert. Diese Gruppe wies auch signifikant niedrigere Apelinwerte auf als die Patienten mit niedriger Behandlungsintensität.

Einschätzung
Patienten mit Kniegelenksarthrose können durch Elektroakupunktur eine Linderung ihrer Beschwerden erzielen. Die besseren Erfolgsaussichten bei einer Kurzzeittherapie hat eine Behandlung mit hoher Reizintensität im Bereich von 5-6 mA.

Quelle: www.carstens-stiftung.de

(1) Ju Z, Guo X, Jiang X, Wang X, Liu S, He J, Cui H, Wang K. Electroacupuncture with different current intensities to treat knee osteoarthritis: a single-blinded controlled study. Int J Clin Exp Med 2015; 8(10): 18455-18461. > Abstract