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Scharfsichtig dank Akupunktur

Etwa jedes 20. Kind in Europa leidet unter einer angeborenen Sehschwäche eines Auges, der sogenannten Amblyopie. Die Standardbehandlung besteht darin, das gesunde Auge zeitweise abzudecken und das kranke zu fordern und zu verbesserten Leistungen zu zwingen. Chinesische Forscher bringen nun eine andere Option ins Spiel: die Akupunktur.

Etwa jedes 20. Kind in Europa leidet unter einer angeborenen Sehschwäche eines Auges, der sogenannten Amblyopie. Die Standardbehandlung besteht darin, das gesunde Auge zeitweise abzudecken und das kranke zu fordern und zu verbesserten Leistungen zu zwingen. Chinesische Forscher bringen nun eine andere Option ins Spiel: die Akupunktur. Nach ihren Ergebnissen sind fünf Akupunktursitzungen pro Woche der Standardbehandlung ebenbürtig, ja sogar leicht überlegen. Zu diesem Zweck wurden 88 erkrankte Kinder nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen geteilt. Die eine Gruppe erhielt fünfmal pro Woche eine individualisierte Akupunktur, den anderen Kindern wurde das geschwächte Auge täglich für zwei Stunden abgedeckt.

Nach 15 Wochen verbesserte sich die durchschnittliche Sehleistung in beiden Gruppen deutlich, in der Akupunkturgruppe sogar etwas mehr. Wobei die Forscher diesen Unterschied aber als nicht besonders relevant ansahen. Allerdings: eine vollständige Herstellung der Sehschärfe gelang mit der Augenabdeckung nur bei weniger als 20 Prozent der Patienten, mit der Akupunktur aber bei 40 Prozent.

Literatur
Zhao J, Lam DSC, Chen LJ, Wan Y, Zheng C, Lin Q, Rao SK, Fan DSP, Zhang M, Leung PC, Ritch R. Randomized Controlled Trial of Patching vs Acupuncture for Anisometropic Amblyopia in Children Aged 7 to 12 Years. ArchOphthalmol 2010;128(12):1510-1517.

Originalabstract: https://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/article-abstract/426635

Autor: von Rainer Lüdtke

Published in: ArchOphthalmol 2010;

Quelle: www.carstens-stiftung.de